Digitale Gesundheitsbildung dort, wo Menschen sie brauchen – aufsuchend, alltagsnah und nachhaltig
Mit dem Projekt „gesund und digital vor Ort“ startet eine Weiterentwicklung des erfolgreichen Vorgängerprojekts „gesund und digital im Ländlichen Raum“. Im Mittelpunkt steht die aufsuchende Bildungsarbeit mit älteren Menschen, insbesondere jenen mit bisher eingeschränktem oder fehlendem Zugang zu digitalen Gesundheitsangeboten und Dienstleistungen.
Worum geht es?
Ziel ist der Aufbau und die Verstetigung niedrigschwelliger Bildungsangebote, die ältere Menschen dabei unterstützen, digitale Entwicklungen im Gesundheitswesen besser zu verstehen und selbstständig zu nutzen – z. B. das E-Rezept, die elektronische Patientenakte oder Videosprechstunden sowie die Ausbildung von Multiplikator*innen.
Warum ist das wichtig?
In Baden-Württemberg sind rund 2,4 Mio. Menschen über 65 Jahre alt. Viele von ihnen haben keinen oder nur geringen Zugang zu digitalen Angeboten – sei es aufgrund fehlender Kenntnisse, Sprachbarrieren oder körperlicher Einschränkungen. Die SIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) zum Umgang mit digitalen Medien von Personen ab 60 Jahren belegt dies. Genau hier setzt das Projekt an: vor Ort, persönlich, auf Augenhöhe.
Was passiert konkret?
- Lokale Kooperationen aufbauen: mit Pflegeeinrichtungen, sozialen Trägern und Kommunen
- Praxisworkshops entwickeln: gemeinsam mit älteren Menschen, angepasst an ihren Bedarf
- Materialien bereitstellen: über eine digitale Werkzeugkiste für Kursleitende
- Kurse anbieten: ältere Menschen qualifizieren sich als Multiplikator*innen und leiten Kurse
- Projekte vor Ort umsetzen: an vier Standorten in Baden-Württemberg
- Ergebnisse sichern: durch Evaluation und eine Strategie zur Verstetigung
Wer ist beteiligt?
Das Projekt wird getragen vom
Volkshochschulverband Baden-Württemberg (Koordination),
der Katholischen Hochschule Freiburg (wissenschaftliche Begleitung)
und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) (Netzwerkarbeit),
in Zusammenarbeit mit lokalen Volkshochschulen.
„gesund und digital vor Ort“ stärkt digitale Gesundheitskompetenz und fördert gesellschaftliche Teilhabe im Alter. Die entwickelten Strukturen sollen langfristig auch für andere Bildungsbereiche wie politische oder kulturelle Bildung nutzbar sein.
Das Projekt „gesund und digital vor Ort“ wird im Rahmen des Programms BELL durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Die Förderzeit dauert vom 01.04.2025 bis zum 31.03.2028