PRESSEMITTEILUNG

Leinfelden-Echterdingen, 10.11.2021

Volkshochschulverband fordert Lösung für die Verzögerung von Gesundheitskursen durch Zentrale Prüfstelle Prävention

Zum Semesterstart haben die Volkshochschulen massive Probleme bei der Beantragung von Zertifizierungen bei der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP), ein Serviceunternehmen der Krankenkassen. Dort kommt es derzeit zu sehr langen Verzögerungen aufgrund betrieblicher Einschränkungen. Der Volkshochschulverband Baden-Württemberg beklagt diesen Zustand und fordert die Krankenkassen auf, dagegen schnell vorzugehen.

Die Volkshochschulen kritisieren schon länger die starren und bürokratischen Vorgaben der ZPP zur Konzeption der Kurse. Erschwerend kommt es aktuell zusätzlich zu großen Verzögerungen bei der Zulassung von Präventionskursen bei allen Anbietern. Dieser Zustand belastet die Kursplanung drastisch, da weder die Kurse noch die Kursleitenden sich zertifizieren lassen können. Die Verantwortlichen in der Kursplanung sowie die Kursleiter*innen, die selbst dafür verantwortlich sind, ihre Qualifikationsunterlagen bei der ZPP einzureichen, sind frustriert. Mittlerweile sind die Volkshochschulen dazu übergegangen, neben den ZPP-Kursen auch maßgeschneiderte weitere Kurse anzubieten, die auch ohne eine finanzielle Bezuschussung der Krankenkasse von Teilnehmenden in Anspruch genommen werden. „Gerade in einer Zeit, in der viele Menschen durch die Corona-Pandemie stark beansprucht sind, zeigt sich, wie wichtig es ist, die Gesunderhaltung für alle in der Gesellschaft durch Präventionskurse zu gewährleisten. Die ZPP kann ihren Teil dazu beitragen. Wir fordern die Krankenkasse auf, die Probleme innerhalb der ZPP schnellstmöglich anzugehen, damit die Gesundheitskurse gerade jetzt nicht ausgebremst werden und die Präventionsbemühungen der Versicherten nicht behindert werden“, bekräftigt Dr. Tobias Diemer, der Direktor des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg.

Die Volkshochschulen sind die größten Anbieterinnen von Gesundheitskursen in Baden-Württemberg. Im Jahr vor der Corona-Pandemie (2019) nahmen fast 520.000 Teilnehmende an 45.000 Kursen teil. Dabei wurden 635.000 Unterrichtsstunden in der Gesundheitsbildung und damit in der Gesundheitsvorsorge erbracht. Sie sind als Bildungseinrichtungen branchenspezifisch zertifiziert und gewährleisten die Durchführung der Kurse in hoher Qualität. Zum Kernangebot der Volkshochschulen gehören Präventionskurse wie Rücken-fit, Yoga und Wirbelsäulengymnastik. Diese Kurse wurden bis zur Gründung der ZPP unbürokratisch und problemlos direkt von den Krankenkassen anerkannt. Seit einiger Zeit haben die Gesetzlichen Krankenversicherungen die Zulassung von Präventionsangeboten allerdings an die ZPP vergeben. Die Vorgaben der ZPP zwingen die Anbieter dazu, die Angebote standardisiert und wenig individuell abzuwickeln. Die ZPP macht die Zertifizierung der Kurse beispielsweise davon abhängig, dass eine bestimmte Anzahl von Personen an den Kursen teilnehmen. Anderenfalls fällt er aus der Bezuschussung durch die Krankenkasse zu Lasten der Versicherten heraus.

Zum Volkshochschulverband Baden-Württemberg gehören 168 Volkshochschulen mit knapp 650 Außenstellen. Die Einrichtungen vor Ort bieten ein flächendeckendes Netz an vielfältigen Angeboten zur Allgemeinbildung, einschließlich der Bildung für nachhaltige Entwicklung, zur Gesundheitsbildung, in den Sprachen, zum Thema Integration und zur beruflichen Qualifizierung sowie in der Alphabetisierung und Grundbildung. Informationen über die Arbeitsfelder der Volkshochschulen finden Sie auf der Homepage des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg: www.vhs-bw.de.

Kontakt: Athanasia Tsantou-Kiesow, Pressestelle, Volkshochschulverband Baden-Württemberg, Raiffeisenstraße 14, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Telefon: (07 11) 7 59 00 68, E-Mail: tsantou@www.vhs-bw.de

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